Wenn man Armut mit X% des Medians definiert und wir uns in einer exponentiellen Verteilung mit Inflation und Reinvestition befinden, gibt es selbstverständlich jedes Jahr mehr.
Meine Kritik an der Berechnungsweise ist die, dass die nötigen Ausgaben der Armen ausgeblendet werden. Eine Inflation betrifft nicht alle Waren gleichermaßen und bedeutet etwas anderes als die Inflation im Aktienmarkt (=Renditendurchschnitt). Der Gegenwert für niedrige Einkommen ist wegen der Exponentialverteilung ein anderer als für hohe Einkommen. Arme kaufen hauptsächlich bei den Reichsten (Aldi, Lidl) während oberhalb der mittleren Einkommen mehr Handarbeitsprodukte und Prestige-Materialien der Mittelschicht abgekauft werden. Nach dieser Berechnungsmethode würde man bspw. keine Besserung feststellen, wenn Arme öfter bei armen Händlern (Second Hand, etc.) einkaufen würden um aus der Armut herauszuwachsen. Die Schicht bleibt per Definition immer erhalten und jemand verlässt sie nur, wenn er plötzlich >60% des Medians verdient.
Das alles ist so weit davon entfernt, feststellen zu können, wie viele Produktkategorien tatsächlich den Armen mangels Einkommen nicht (mehr) zur Verfügung stehen.
Nein, das sollen rauchende Flammen sein.