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Nordrhein-Westfalen

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Nachrichten und Diskussion über NRW

Nachfolge für [email protected]

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[–] [email protected] 4 points 3 weeks ago

Dieser Korruptionsfall hat die Universität Duisburg-Essen vor vier Jahren nachhaltig erschüttert: Mindestens 40 Studierende hatten sich bessere Examensnoten gekauft. Ein Tipp brachte die Uni auf die Spur des Betrugs.

Den Betroffenen wurde das Examen aberkannt, die Sachbearbeiterin, die den Schwindel möglich gemacht hatte, wurde entlassen. Sie und ein mutmaßlicher Komplize stehen wegen des Vorwurfs der Bestechlichkeit und Bestechung ab Mittwoch, 19. März, vor dem Essener Landgericht.

Die Staatsanwaltschaft hält der heute 42-Jährigen aus Duisburg rund 100 Fälle vor, in denen sie für mehr als 40 Studierende Noten am Computer manipuliert habe. Als Gegenleistung hätten sie und ein heute 39-jähriger Essener mindestens 400 Euro pro Betrug erhalten. Beide hätten sich vorab verständigt, dass sie von den Betroffenen mindestens 500 Euro als Gegenleistung pro Verbesserung oder Bestehen einzelner Prüfungsleistungen verlangen wollten.

Der Essener habe den direkten Kontakt zu den Studierenden gehalten und die Einnahmen verwaltet, heißt es in der Anklage. Die Angeklagte habe die Prüfungsnoten während ihrer Arbeitszeit im universitätseigenen IT-System verändert.

Den Hinweis auf den Essener hatte eine 28 Jahre alte Referendarin gegeben. Die Essenerin, die das Lehramt an Berufsschulen anstrebte, hatte für neun Prüfungen fast 9000 Euro bezahlt und dafür den Bachelor- sowie den Master-Abschluss erhalten.

Die Uni hatte damals nach Bekanntwerden der Vorwürfe intensiv nach Manipulationen geforscht. Großflächige Stichproben hätten keine weiteren Abweichungen ergeben. Das Prüfverfahren sei zudem geändert und zusätzliche Prüfroutinen eingebaut worden. Es sei ausgeschlossen, dass sich so ein Fall wiederhole, beteuerte die Universität.