this post was submitted on 15 Dec 2025
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Frag Feddit

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[–] sp3ctre@feddit.org 2 points 18 hours ago

Ja und Nein.

In meiner Branche ist der Wechsel von der freien Marktwirtschaft zur Behörde ein gewaltiger. Während ich mein Berufsleben in Ersterer begann und quasi tagtäglich mit der Einstellung "wo fang ich nur an?" verlebte, kam ich irgendwann ins Behördenumfeld, wo ich wiederum mit unnötiger (teils frustierender) Arbeit, quasi unkündbaren und seltsamen Kollegen, wenig kollegialer Zusammenhalt etc. zu tun habe.

Die Vorteile überwiegen aber natürlich deutlich und es ist eher "Meckern auf hohem Niveau". Den Anspruch das Arbeit Spaß bringen muss, trifft vielleicht auf einige wenige zu, aber ich denke nicht, dass es die Normalität ist.

[–] FooBarrington@lemmy.world 1 points 17 hours ago (1 children)

Einerseits ja, es gibt viele Aspekte die mir ungemein Spaß machen.

Andererseits gibt es viele Probleme, die an mir nagen. Eigentlich würde ich denken, dass ich mich vielleicht nur nach was neuem umsehen muss - aber ich hab dieselbe Erfahrung bei meinen beiden vorigen Unternehmen gemacht (wenn auch andere Probleme) und hab langsam die Sorge, dass das Problem eher bei mir liegt.

Deshalb überlege ich, mich selbstständig zu machen. Dann hätte ich mehr Kontrolle über die Probleme, und könnte hoffentlich die grundlegende Unzufriedenheit loswerden.

[–] helix@feddit.org 1 points 16 hours ago (1 children)

Welche Probleme sind es denn? Ich war schon selbstständig, da tauscht man die Probleme oft nur gegen andere (z.B. Kundenakquise, Papierkram, Buchhaltung). Was gut sein kann, wenn man von den anderen Problemen weniger genervt ist.

[–] FooBarrington@lemmy.world 2 points 15 hours ago* (last edited 15 hours ago)

Aktuell vor allem technische Kommunikationsprobleme, und grundlegende Unterschiede in der Herangehensweise der Entwicklung.

Die Kommunikationsprobleme sind etwas, das ich als Autist kenne, was mich aber unfassbar frustriert. Ich weiß oft, dass ich missverstanden werde, und kann nichts dagegen machen - so schlimm wie aktuell war es aber noch nie. Ich muss teils stundenlang argumentieren, um simple Verbesserungen durchzuführen, weil mein Gesprächspartner annimmt dass ich einen technisch komplett unsinnigen Weg gehen möchte. Am Ende kommt dann raus, dass wir uns nur missverstanden haben und der Gesprächspartner ganz meiner Meinung ist. Aber selbst wenn ich sage "wir sprechen gerade aneinander vorbei" führt kein Weg an der stundenlangen Diskussion vorbei, wenn ich die Verbesserung trotzdem durchführen will.

Bei der Herangehensweise der Entwicklung geht es vor allem um Code-Korrektheit. Es gibt Syntaxkonstrukte, die in unserem Team mit >50% Wahrscheinlichkeit falsch eingesetzt werden (tatsächlich nachgemessen). Ich darf aber keine Linter-Regel dagegen einführen, weil höherrangige Leute die Syntax gerne benutzen. Das bereitet mir Schwierigkeiten Code zu verstehen, weil ich bei vielen Dingen davon ausgehen muss, dass der Code falsch ist. Da wir aber keine Dokumentation haben ("der Code ist die Doku!") kann ich nach vielen Monaten Einarbeitung immer noch nicht wirklich zuverlässige Annahmen über unsere Systeme treffen.

Ich bin mir bewusst, dass Kommunikationsprobleme in der Selbstständigkeit noch schlimmer sind, aber die aktuelle Art an Kommunikationsproblemen habe ich dann definitiv nicht mehr, weil meine Gesprächspartner nicht auf demselben technischen Level wären. Ebenso hätte ich die Freiheit, solche Code-Probleme auf mir sinnvoll erscheinende Weisen zu lösen.

[–] Missy@feddit.org 1 points 19 hours ago

Beruflich ist mein aktueller Job ziemlich öde. Keine Weiterentwicklung möglich und nicht gut bezahlt. Aber die Kollegys sind Nerds und zusammen ist alles spaßiger.

Ich blicke schon Richtung staatl. geprüf. Techniker den ich dank meinen ECTS ausm Studium auf 1 Jahr verkürzt in Vollzeit machen möchte.

[–] Larry@feddit.org 6 points 1 day ago

Nein.

Ich war 15 Jahre im Unternehmen, was retrospektiv mindestens 5 zu viel waren. Warnsignale hatte ich wahrgenommen, rationalisiert und mich dann mit steigendem Energieaufwand durchgebissen.

Bis es dann einfach wirklich nicht mehr ging und ich die Reißleine zog.

Probleme, ursprünglich „nur“ aus der Unternehmensorganisation heraus, haben sich durch dieses ungesunde Verhalten leider zu einer grundsätzlich negativen Beurteilung meines Berufes an sich ausgewachsen.

Deshalb: Verharrt nicht zu lange in schwierigen Dienstverhältnissen. Ich zumindest habe unterschätzt wie sehr sowas an die Substanz der Berufszufriedenheit geht und dadurch für die Zeit nach dem Wechsel ein massives Problem darstellt.

[–] squirrel@piefed.kobel.fyi 5 points 1 day ago

Ist okay. In Teilzeit mit netten Kollegys. Aber wenn ich nicht müsste, würde ich nicht arbeiten.

[–] JASN_DE@feddit.org 4 points 1 day ago

Entspricht der Schnittmenge meiner beruflichen Interessen, gute Kollegen und Chef. Ja, ich mag meinen Job.

Aber wenn ich keinen bräuchte hätte ich keinen.

[–] Goldholz@lemmy.blahaj.zone 2 points 1 day ago (1 children)

Ja. Ist kreative Problemlösung. Aber das dokumentieren davon, so wichtig es auch ist, ist echt öde

[–] helix@feddit.org 2 points 1 day ago (1 children)

Systemadministration?

Kannst du das nicht automatisieren? Tendenziell werfe ich manchmal einfach alle commands die ich gemacht habe in ein LLM und das schreibt Doku.

Wir nutzen auch https://ara.recordsansible.org/ und GitOps, das macht es nochmal einfacher. The code is the documentation.

[–] Goldholz@lemmy.blahaj.zone 1 points 1 day ago (1 children)
[–] helix@feddit.org -1 points 1 day ago (2 children)

Schreib' Tests und das ist die Doku?

[–] ComfortableRaspberry@feddit.org 2 points 20 hours ago

Ich (ehemals IT QA) kann gar nicht sagen wie viel Rage dieser Kommentar in mir auslöst ...

[–] Goldholz@lemmy.blahaj.zone 1 points 1 day ago (1 children)

Ne ne ne brauchst wirklich doku für methoden usw

[–] helix@feddit.org -1 points 1 day ago* (last edited 1 day ago)

Schon mal ein LLM dafür probiert?

Also irgendwie dokumentieren sich die meisten Programme wie von selbst, wenn man auf moderne Tools wie Javadoc setzt.