Wie macht man sowas? FĂ€ngt wohl mit frischgepresstem unpasteurisierten Apfelsaft an?
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Bei uns lokal setzt man weder Zucker noch Hefe zu. Die Hefen sind schon auf dem Apfel und der Zucker schon im Apfel. Also einfach Apfelsaft ins Fass. GĂ€rdeckel drauf und warten.
Spannenderweise ĂŒberwintern die Hefen in Wespen wohl. Das heiĂt ohne Wespen keinen Apfelwein ;) https://www.science.org/content/article/brewer-s-yeasts-mate-inside-guts-hibernating-wasps
đ Das wollte ich hören!
Wespenhefe - das heisst ich sollte mit der Apfelernte warten bis garantiert viele Wespen herumschwirren, also i.d.R. eher spĂ€ter, kurz vor Ende des Sommers, wenn die Wespen eh verrĂŒckt spielen und die Ăpfel fast schon zu reif sind?
Und nach "GÀrdeckel" muss ich suchen. Ich glaube die gibt's hier in allen grösseren SupermÀrkten.
Je lĂ€nger man wartet, um so sĂŒĂer werden die Ăpfel. Am besten warten, bis die anfangen zu fallen. Ăpfel zum Keltern werden eh nicht gepflĂŒckt, sondern geschĂŒttelt. (In manchen Gegenden ist Apfelwein deshalb auch unter der nicht ganz ernstgemeinten Bezeichnung "SchĂŒttelriesling" bekannt)
Danke! Nach einem Monat ist auch die SchĂŒttelernte schon recht nah.
GartenmÀrkte haben so Sachen in der Regel.
Die roten. Siehe oben
Gabs im Dehner fĂŒr knapp 5 Euro sowie den GĂ€raufsatz auch fĂŒr ca 5âŹ
Gemeint mit GĂ€rdeckel ist ein Verschluss, der entstehendes CO2 entweichen lĂ€sst, aber keinen Sauerstoff von auĂen einlĂ€sst. Am hĂ€ufigsten wird man einen Gummistopfen mit einem GĂ€rröhrchen antreffen, wie hier im Bild.
Gibt's ansonsten auch en masse bei Ebay und Co.
Mit Zucker und Hefe. 6 Wochen stehen lassen, bzw. bis es nicht mehr blubbert.
Das klingt wirklich interessant zum Probieren!
HeiĂt, ich nimm einfach das Obst, schĂŒtte Wasser drĂŒber, dazu Hefe und Zucker als dessen Nahrung (reicht der Zucker im Apfel nicht?) und lass es stehen?
Welche VerhÀltnisse zueinander sind das und muss man irgendwas sonst beachten?
Also, das GefÀà braucht zumindest wohl irgendwas um den Ăberdruck abzulassen, wie in deinem Bild.
Aber wĂ€re fĂŒr jeden Tipp dankbar :â -â )
(Und nimm an der ursprĂŒngliche Fragen stellende auch)
Danke schon Mal! :â -â )
Edit: ah, bin ein Depp. Man nimmt da natĂŒrlich den gepressten Saft und nicht Obst StĂŒcke, wie ich das erst dĂŒmmlich gedacht hab
So ziemlich. Ich hab die Ăpfel gekeltert und gesiebt in die Ballonflasche gefĂŒllt. Waren ca 8 Liter. Hab 400 Gramm Zucker und ca. 1 Gramm Hefe hinzugefĂŒgt. Ob es klappt und schmeckt wird man erst nach der GĂ€rung sehen. Das dauert so 6 bis 8 Wochen, bzw wenn keine Luft mehr entweicht.
Morgen stell ich das GefÀà in den dunklen gewölbe Keller. Der hat immer eine gleich bleibende Temperatur.
Ballonflaschen find ich schick. Gibt aber auch KunststoffbehĂ€lter, die wesentlich gĂŒnstiger sind.
Beim Wein (Traube) vor drei Jahren hat es auch geklappt. Den Wein von vor 2 Jahren hab ich noch nicht probiert.
Theoretisch könnte man den gepressten Apfelrest eine Tresterschnaps machen. Aber das wird aufwendiger.
Vielen Dank!
Damals Chemieunterricht hieĂ es, man brĂ€uchte eine spezielle Hefe, die normale Backhefe aus dem Supermarkt wĂŒrde zu viel Methanol bilden. RĂŒckblickend kann es natĂŒrlich gut sein, dass uns das erzĂ€hlt wurde um von "Experimenten" zu Hause abzuschrecken, aber wĂŒrde mich interessieren, ob du da vielleicht genaueres weiĂt?
Das ist ziemlich sicher Quatsch. Methanol ist in höheren Konzentrationen auch fĂŒr Hefe giftig und es gibt keinen Grund, warum die gewöhnliche Backhefe mehr Methanol produzieren sollte. Abgesehen davon finden in Hefe- und Sauerteig auch anaerobe Prozesse statt. Dann wĂ€re die Methanolbelastung in Backstuben und PizzabĂ€ckereien ein ernstes Problem. Interessanterweise kann man in Obstplantagen Kopfschmerzen wegen hoher Methanolkonzentrationen bekommen.
Was eher ein Thema ist, ist dass die Backhefe nicht unbedingt die Alkoholtoleranz hat, wie eine Weinhefe. Da gibt es nÀmlich erhebliche Unterschiede.
Ich wĂŒrde allerdings davor warnen, dass man von Obstweinen trotzdem ziemlichen SchĂ€del bekommt, wegen einem hohen Anteil an Fuselalkoholen, die aus der Verstoffwechselung anderer Stoffe entstehen.
Ich wĂŒrde allerdings davor warnen, dass man von Obstweinen trotzdem ziemlichen SchĂ€del bekommt, wegen einem hohen Anteil an Fuselalkoholen, die aus der Verstoffwechselung anderer Stoffe entstehen.
Welche andere Stoffe? Kann man das reduzieren?
https://de.wikipedia.org/wiki/Fuselalkohole
Als Laie kann man das glaube ich nicht wirklich beeinflussen. Da obergÀrige Biere einen höheren Gehalt haben sollen, kann ggf. die Temperatur eine Rolle spielen. Der Wiki-Artikel geht auch auf einen höheren Methanolgehalt bei Obstweinen/-brÀnden ein. Das liegt aber nicht an der Hefe, sondern an dem was vergoren wird.
Vom Selberbrennen sollte man definitiv die Finger lassen. Beim Brennen kann jedoch grundsĂ€tzlich beeinflusst werden, wieviel Methanol und Fuselakohole mit reinkommen, indem die frĂŒhen und spĂ€ten Fraktionen verworfen werden.
Die Tabelle sagt mir dass das einfach dazugehört. đ
Ich will auch eh nichts brennen (der EinĂ€ugigenwitz sitzt mir tief im GedĂ€chtnis). Am liebsten wĂŒrde ich Cidre a lĂĄ Normandie herstellen, Apfelwein an sich wĂ€re aber auch OK. Bei uns stehen endlos besitzerlose ApfelbĂ€ume herum.
Irgendwann probiere ich das mal

Bei Apfelwein braucht man eigentlich ĂŒberhaupt keine zusĂ€tzliche Hefe, denn die Ăpfel enthalten natĂŒrliche Hefen.
Und dieses Ding auf dem Korken drauf ist das einzig spezielle? Raumtemperatur reicht, Format des GefÀsses irrelevant?
Ich muss auch genau so blöd fragen wie der andere: reicht der Zucker im Apfel nicht aus? Wird der Wein dann saurer?
Und was wenn man das trinkt bevor es aufhört zu blubbern? Wie Federweisser?
Fragen ĂŒber Fragen... selber machen schwirrt mir schon lang im Kopf herum und die Apfelernte naht.
Die Ăpfel aus meinem Garten sind sauer. Ich erhoffe mir eine bessere GĂ€rung. Das Ergebnis wird es erst in 6 bis 8 Wochen geben.
Und dieses Ding auf dem Korken drauf ist das einzig spezielle? Raumtemperatur reicht, Format des GefÀsses irrelevant?
Das Ding auf dem Korken ist ein GĂ€rverschluss, der lĂ€sst das COâ von der GĂ€rung entweichen und verhindert, dass Luft und Keime reinkommen. (Wasser oder billigen Schnaps einfĂŒllen, oder, wenn man extrem paranoid ist, eine Lösung von schwefliger SĂ€ure.)
Raumtemperatur reicht dicke, am besten wird Apfelwein in einem gleichmĂ€Ăig kĂŒhlen Erdkeller. WĂ€rmer geht in der Regel schneller.
Ich muss auch genau so blöd fragen wie der andere: reicht der Zucker im Apfel nicht aus? Wird der Wein dann saurer?
Eigentlich reicht der Zucker im Apfel. Wenn man sehr saure Ăpfel hat, kann man auch Birnen oder Quitten zusetzen, die nehmen etwas die SĂ€ure.
Und was wenn man das trinkt bevor es aufhört zu blubbern? Wie Federweisser?
Schmeckt komisch wegen der vielen Hefe und wenn man das nicht vertrÀgt, kriegt man Durchfall.
FĂ€ngt wohl mit frischgepresstem unpasteurisierten Apfelsaft an?
Genau. Da sind natĂŒrliche Hefen enthalten, wenn Du den Saft lange genug (so 1-2 Monate) in einem geeigneten BehĂ€lter im Keller vergisst, wird das von ganz alleine Apfelwein.
Musst nur sauber arbeiten, dass da nix schimmelt.
Danke! Nach einem Monat ist die Apfelernte jetzt schon recht nah.
Ich wĂŒrde einen trinken.
Ich wĂŒnsche gutes Gelingen! Im worst case gibt es hoffentlich lecker Apfelessig ;)
Danke.
Oh, das ist ~~cool~~ .. Àhh... kalt. Berichte dann mal bitte.
Wenn die Ăpfel keine frĂŒhe Sorte sind, ist das tendenziell zu frĂŒh. Oktober sollte es schon sein.
Das glaube ich auch. Er hat aufgehört zu blubbern. Eventuell probiere ich nÀchste Woche mal.
