this post was submitted on 15 Nov 2025
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ADHS - Austausch, Tipps, Erfahrungen

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Ein paar Fragen an die Erfahrenen. (Wurde hier wahrscheinlich schon 100 mal durchgekaut, aber die Suchfunktion meines Clients ist bescheiden.)

Ich habe bereits als Kind die Diagnose ADHS bekommen, habe mich seit nun 15 Jahren aber nicht mehr behandeln lassen (bin jetzt Anfang 30). Nachdem ich aber alle paar Jahre in einen Burnout Laufe und es dafür ja irgendeinen Grund geben muss, habe ich mich entschieden mich wieder behandeln zu lassen. Sprich Verhaltenstherapie + Medikamente. Medikamente auch, weil der Therapeut die für die Verhaltenstherapie voraussetzt. An die Behandlung im Kindesalter erinnere ich noch noch einigermaßen, weis aber gar nicht was jetzt auf mich zukommt.

Daher folgende Fragen:

  • Habt ihr auch die Erfahrung gemacht, dass Therapeuten eine Medikation voraussetzen? Bereits vor dem ersten Kennenlerngespräch?

  • Wie geht es euch mit den Medikamenten im Erwachsenenalter? Merkt ihr einen Unterschied zu eurer Kindheit, vor allem im Bereich der Nebenwirkungen? Gerne dazu auch mit welchen Medikamenten ihr die Erfahrung gemacht habt.

  • Wie ist es eigentlich mit den Kosten für Medikamente? Müsst ihr viel zuzahlen? Werden die Kosten von der gesetzlichen Versicherung übernommen?

  • Am wichtigsten. Ich habe zumindest den Eindruck meine "Probleme" über die Jahre gut in den Griff bekommen zu haben. Aber auch, dass mich der Alltag und die Arbeit im Vergleich zu andern einfach deutlich mehr ausslaugt. Daher hoffe ich, dass ich hier mit Medikamenten einfach entlastet werde. Hat jemand von euch die gleichen Erfahrungen gemacht? Hat es euch etwas gebracht?

Danke schon mal für die Antworten!

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[–] Dunstabzugshaubitze@feddit.org 8 points 1 week ago (1 children)

Habt ihr auch die Erfahrung gemacht, dass Therapeuten eine Medikation voraussetzen? Bereits vor dem ersten Kennenlerngespräch?

find ich komisch, aber ich hab auch nie Verhaltenstherapie speziell für adhs gesucht, meine diagnose war lange depression und ptbs.

Wie geht es euch mit den Medikamenten im Erwachsenenalter? Merkt ihr einen Unterschied zu eurer Kindheit, vor allem im Bereich der Nebenwirkungen? Gerne dazu auch mit welchen Medikamenten ihr die Erfahrung gemacht habt.

Ich wurde erst als Erwachsenener diagnostiziert, aber für mich waren Medikamente, Medikinet in meinem Fall, ein Riesengewinn, vieles fällt mir damit leichter was früher ein großes Problem war. Ich hab natürlich immernoch Tage an denen mein Gehirn nicht kooperiert und ich vermute Aufgaben zu erledigen, die stink langweilig sind kostet mich mehr Kraft als neurotyposche Personen, aber bei weitem besser als ohne Medikamente. und manchmal reichts auch den langweiligen Kram an unüblichen Orten zu machen oder irgendwo anders Stimulation zu beziehen, als aus der aktuellen Aufgabe. Niemand verbietet mir beim Wäsche machen zu versuchen die Maschine aus 5 Metern entfernung zu befüllen und meinen Stundenzettel kann ich auch in nem Cafe oder einem Park ausfüllen.

Nebenwirkungen merk ich nicht viel von, ausser das ich an manchen Tagen sehr müde bin wenn die Medikamente aufhören zu wirken.

Wie ist es eigentlich mit den Kosten für Medikamente? Müsst ihr viel zuzahlen? Werden die Kosten von der gesetzlichen Versicherung übernommen?

Ich zahl 20 Euro oder so in der apotheke, kA ob das Gebühren fürs Medikinet oder die Antidepressiva sind, wird also übernommen. (Ich leb in Deutschland, anderswo könnts anders sein)

Am wichtigsten. Ich habe zumindest den Eindruck meine "Probleme" über die Jahre gut in den Griff bekommen zu haben. Aber auch, dass mich der Alltag und die Arbeit im Vergleich zu andern einfach deutlich mehr ausslaugt. Daher hoffe ich, dass ich hier mit Medikamenten einfach entlastet werde. Hat jemand von euch die gleichen Erfahrungen gemacht? Hat es euch etwas gebracht?

Oh ja, definitiv und Dinge die ich früher häufiger vermieden hätte, vermeide ich mit Medikamenten weniger oft, einfach weils leichter fällt als früher.

tl;dr:

Medizin gut, hätte sie gerne früher gehabt.

[–] Brokkoli@feddit.org 2 points 1 day ago

Vielen Dank, dass du gleich alle Fragen beantwortet hast. Vor allem, dass du die Erfahrung gemacht hast, dass es dich entlastet hat mich sehr weiter gebracht. Habe heute das Rezept geholt und werde es jetzt auch wieder ausprobieren. Ein komisches Gefühl, weil ich ein wenig mein "kindliches" Verhältnis dazu überwinden muss. Aber wenn es mir hilft wieder besser zurecht zu kommen, wäre es verrückt es nicht wenigstens zu probieren.