this post was submitted on 20 Jun 2025
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Bin fast fertig mit der englischen Ausgabe Lukian von Samsosata „Wahre Geschichten", bzw. „A True Story", wie die englische Übersetzung von 1894 heißt. Viele Dinge sind an diesem Werk interessant, hier sind ein paar. Das Buch ist ein Prototyp des Scifi-Genres, allerdings in Form einer antiken Heldengeschichte/Reisebericht, geschrieben vor 1900 Jahren, aber vom Griechischen ins Englische übersetzt vor 131 Jahren. Ich habe mich vor dem Lesen schon ein bisschen über Lukian informiert, das ist schon ein toller Typ. Er lebte im antiken Mittelmeerraum und hatte einen starken Einfluss auf die europäische Kultur, dennoch ist er fast vergessen. Er schrieb 70 überlieferte Werke, abwechselnd Religionskritik, Kritik an abgehobenen Philosophen seiner Zeit, minimalistischen Objektbeschreibungen und Satire. Die Mondreise aus A True Story ist ihrer Zeit um anderthalb Jahrtausende voraus, ebenso seine Religionskritik. Die Verbindung von Sci-fi und antikem Reisebericht ist noch dazu interessant, der Reisebericht schildert ein Sammelsurium an Fantastereien, alles trägt die Handschrift Lukians, zumindest können Motive aus seinen anderen Werken erkannt werden. Nicht zuletzt habe ich auch über Linguistik dazugelernt: Es tauchen in der englischen Übersetzung immer wieder deutsch klingende Wörter auf. Zum Beispiel suchen die Menschen auf dem Schiff nach einem "haven", womit offensichtlich "Hafen" gemeint ist und nicht auch "ruhiger Ort", wie die Übersetzung des Wortes heutzutage lautet. Das liegt daran, wie ähnlich sich die Sprachen selbst vor 130 Jahren noch waren.
Das deutsche Buch online: https://de.wikisource.org/wiki/Wahre_Geschichten
Bei der Gelegenheit empfehle ich noch Flatland von Edwin Abbott Abbott.