DING DONG DING DONG
DING DONG DING DONG
Ein verhasstes, ekelhaftes scharfes Geräusch reißt mich aus meinen Alpträumen. Kein Paket wird erwartet, kein Freund ist verabredet. Ich weiß genau wer vor der Tür steht.
Ich schalte auf Autopiloten, durch wiederholten Drill ist jetzt nun folgende Aktion in meinen Kopf eingebrannt.
Zuerst gilt es zu überprüfen ob es wirklich die Schergen sind, mir Schlaf verkrusteten Augen begebe ich mich in das kleine verschimmelte Badezimmer. Die Bruchbude hat keine Gegensprechanlage, ich öffne das winzige fester, stelle mich aufs klo um weit genug hoch zu kommen um über die Kante hinunter blicken zu können.
Dort stehen sie, wie erwarted, jedoch sind es nur 2, immerhin...einer weniger als gestern.
Nehme all meine verschlafene Gleichgültigkeit zusammen und schläudere ihnen ein fragendes Grunzen tief aus inneren kommend entgegen.
Die Antwort auf meine nicht artikulierte Frage erfolgt sofort: "JOBCENTER AUßENDIENST! Ist Person YX zuhause?"
Wiederhohle den grunzenden Ton, sie wiederhohlen ihre Aussage. Beschließe jetzt wach genug zu sein um zu einer mehr linguistischen form der Komunikation überzugehen und entgegne "uhhhhh ich kuck mal nach". Ziehe den Kopf zurück ins innere der Wohnung.
Klopfe an die Tür des WG-Mitbewohner/in, vernehme bereits lautes schluchzen aus dem inneren. Flüstere "Sie sind wieder da." Das Schluchzen intensiviert sich.
Stecke den Kopf wiederdurch das Badezimmerfenster. "Ja ist da, ich mach auf".
Jeder Zelle in meinem Körper wiederstrebt sich als ich auf den Türsummer drücke.
Die Haustür nur ein Auge breit geöffnet warte ich, kurz zeit zum denken, nach dem ersten unangekündigten Besuch gestern war zu erwarten das sie wieder kommen würden aber gleich so schnell? Schwere schritte auf der letzten Treppe vor der Tür reißen mich aus meinen Gedanken.
"Hallo!" Ein Dienstausweis welcher von der Machart auch die Mitgliedskarte einer 2000er Jahre Videothek sein könne wird mir vor den Sichtschlitz gehalten.
Ich teile den Schergen der Vollbeschäftigung mit das die gesuchte Person, zwar da ist aber der Psychologische Zustand keine Komunikation zulässt sofern nicht ein Termin vereinbart wurde und somit sichergestellt werden kann das ein Psychologischer Beistand vor ort ist.
Sie schauen mich an, Klopfe demonstrativ kurz an die Tür besagter Person, erneut intensiviert sich das Schluchzen welches durch die Holzplatte zu uns hervordringt.
"Wir notieren das."
Ein Stift krazt kurs über papier.
Eine knappe Verabschiedung.
Dann sind sie wieder weg.
Ich schließe die Tür. Puls auf 180, Adrenalin flutet mein System, bis jetzt hatte der verschlafene Zustand und der Schock der Türklingel schlimmeres verhindert.
Ich crashe, lasse mich von innen gegen die Tür gelent zu boden sinken.
Geht das jetzt jeden tag so?
Wann hört das auf?
Die Gehalts kosten die zur prüfung des Folgeantrags angefallen sind übersteigen jetzt warscheinlich schon 2 Monats regelsätze. Es ist so witzlos, Menschen welche bereits im schimmel wohnen, im müll nach essen suchen und sich in chronischen psychischen problemsituationen zu befinden auch noch mit derartigen stasi maßnahmen zu zersetzen. Es würde mich wütend machen, wenn ich noch die kraft dafür hatte.
Von der Stasi wär erstmal nur einer vorbei gekommen und hätte ein freundliches Gespräch probiert außerdem gab es in der DDR ja gar keine Arbeitslosen zur Not saß man 8 Stunden an nem Tisch und hat gepennt und hat dafür Gehalt bekommen lol scheiß Sklavenhaltermentalitäten die es so gibt ich werd's nie kapieren......